Aus einer Malerfamilie stammend - der Vater und der Bruder waren ebenfalls Maler - studierte Robert Russ an der Wiener Akademie bei Albert Zimmermann, dem Leiter der Landschaftsklasse. Emil Jakob Schindler, Eugen Jettel und Rudolf Ribarz waren seine Mitschüler. Im Jahre 1871 war Russ supplierender Lehrer für Landschaftsmalerei an der Wiener Akademie. 1880 erhielt er den Reichel-Preis, 1888 wurde er Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste. Robert Russ gilt als wesentlicher Mitgestalter der österreichischen Landschaftsmalerei des letzten Drittels des 19. Jahrhunderts. Die österreichische und die italienische Landschaft boten ihm reichen Themenschatz. Stilistisch war er praktisch vom Beginn seiner Karriere an der optischen Wirklichkeit verpflichtet. Es interessierten ihn, durchaus im Sinne des Impressionismus, vor allem die Oberflächen seiner Motive und die durch den Einfluß des Lichts und der Atmosphäre stattfindenden Veränderungen.
Literatur
H. Giese: Robert Russ. Von der Freude am Diesseits, in: Parnass Nr. 1/1999, S. 56-65; Robert Russ, Galerie Miethke, Wien 1899; L. Hevesi, Österreichische Malerei im neunzehnten Jahrhundert, Leipzig 1903, S. 261ff; Andrea Winklbauer, Robert Russ, Wien 2016; Nachschlagewerke: Wurzbach, Thieme-Becker, Müller-Singer, Bénézit, Boetticher, Busse Nr. 69910