Robert Zeppel-Sperl. Garten der Lüste
                                    Zwischen Bosch und Beatles
                                    21 Mai - 25 Juni 2022
                                    
                                    
                                                Kein Boot, kein Fluss, keine Tangerinenbäume und auch die beschriebenen Kaleidoskopaugen sind selbst nach gründlichstem Studium von Robert Zeppel-Sperls großformatigem, ja monumentalem Gemälde „Garten der Lüste“ nicht zu finden. Dennoch könnte man sich fast kein passenderes Zitat vorstellen als den Beginn der ersten Strophe des Beatles-Songs „Lucy in the Sky with Diamonds“, um sich auf eine Auseinandersetzung mit dem Gemälde einzustimmen. Vier mal sechs Meter misst Zeppel-Sperls Garten und so vollgestopft wie das Bild ist, wirkt es in Ausmaßen und Inhalt erst einmal erschlagend und überfordernd. Es wimmelt von Menschen, sonderbaren Gestalten sowie Handlungen, Farben, Perspektiven und Dimensionen. Je länger man es anschaut, desto mehr kuriose Szenen und Aktionen entdeckt man. Sei es die dreiköpfige, sechsarmige Zwittergestalt auf der Leinwand links oben, der eigenartige Zentaur an der rechten vorderen Unterkante des Bildes oder eine der vielen dargestellten sexuellen Praktiken: Bei dieser überbordenden Darstellung des Gartens der Lüste gibt es viel zu sehen und so einiges zu lachen. Doch neben seinem, zweifellos vorhandenem, großen Unterhaltungswert ist dieser Garten auch ein malerisches und kunsthistorisches Statement - ein großformatiges wie großartiges Werk, das ohne Zweifel eine tiefgreifende Auseinandersetzung erfordert und verdient.
                                    
                                    
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