Leopold Zinnögger 1811 Linz-1872 Linz

Leopold Zinnögger, feinfühliger Blumen- und Stillebenmaler, wurde als Sohn eines Handelsgärtners in Linz geboren. Gemäß der Familientradition - seit Generationen waren die Zinnöggers Gärtner - erlernte auch Leopold diesen Beruf, doch machte ein Kanonikus, der im elterlichen Haus verkehrte, auf das malerische Talent aufmerksam. Ab Oktober 1830 besucht er die Wiener Akademie der bildenden Künste. Bereits 1832 erhielt er den zweiten und ein Jahr später den ersten Gundelschen Preis, sowie den von Künstlern ausgelegten großen Preis. Zinnögger schloß sich der neuen, der in den 30er Jahren aufkommenden, noch nicht offiziell akzeptierten und als unkünstlerisch verworfenen Richtung des Naturalismus an. Dennoch wurde ihm 1836 die goldene Füger-Medaille, der höchste Preis, den die Akademie damals zu vergeben hatte, zugesprochen. Es folgten Studienreisen nach Frankreich und Holland. Als sein Gesuch um ein Reisestipendium abschlägig beschieden wurde, wandte er sich wieder seinem ursprünglich erlernten Beruf zu und arbeitete als freier Maler. Die spätere Berufung an die Kunstschule in Wien als Korrektor lehnte Zinnögger ab, trat aber bald darauf als Lehrer in das k.k. akademische Gymnasium ein. Nachdem seine Bewerbung um eine Professur an der Realschule in Linz abgewiesen wurde, zog er sich endgültig vom Lehrfach zurück. Zinnöggers Blumen- und Früchtebilder sowie seine Stilleben zeichnen sich durch Qualität und Unverwechselbarkeit aus. Klare Lichtführung, präzise Schilderung des Gesehenen und Hervorkehrung des Wesentlichen liefern eindrucksvolle Ergebnisse.

 

Literatur

V.v.Lychdorff, Leopold Zinnögger. Ein oberösterreichischer Künstler, in: Tages-Post, 37.Jg., Linz 28.April 1901, S.1ff; Nachschlagewerke: Wurzbach, Thieme-Becker, Bénézit, Busse Nr. 88832