Friedrich von Amerling 1803 Wien-1887 Wien

Als Sohn eines Gold- und Silberdrahtziehers in Wien geboren, beschäftigte sich Amerling zunächst mit dem Aquarellieren von Landkarten und Kupferstichen. 1815 trat er in die Akademie ein und besuchte die Graveurschule unter Josef Klieber. Ein Jahr später wurde er Mitglied der Klasse für 'Historische Zeichnungsgründe' unter Hubert Maurer, ab 1819 unter Carl Gsellhofer. Von 1824 bis 1826 studierte er an der Prager Akademie bei dem Historienmaler Josef Bergler. Anschließend reiste er nach London, wo er vor allem den Kontakt mit dem berühmten Porträtmaler Sir Thomas Lawrence suchte, und nach Paris. Wieder nach Wien zurückgekehrt und sein Können durch das Studium der englischen und französischen Malerei erweitert, erhielt er für "Dido auf dem Scheiterhaufen" 1829 den Reichel-Preis. In den folgenden Jahren unternahm Amerling zahlreiche Reisen. Insbesondere Italien und da vor allem Rom, die Niederlande, Deutschland, Spanien, England und Schottland, Konstantinopel und Athen, Skandinavien, Ägypten und Jerusalem waren seine Stationen. Finden sich im Frühwerk noch einige historische und religiöse Bilder sowie einige heroische Landschaften, so entwickelt sich doch bald das Porträt zum Generalthema. Als äußerst fruchtbarer Maler zählte er bis zur Jahrhundertmitte zu den begehrtesten Wiener Bildnismalern. Hof, Aristokratie und Großbürgertum waren seine Auftraggeber. "Elegante Zeichnung, etwas exotisches Arrangement und die damals herrschende 'Schönfarbigkeit' charakterisieren seine Kunst".

Literatur
L.A. Frankl, Friedrich von Amerling. Ein Lebensbild, Wien 1889; L.Hevesi, Österreichische Malerei im neunzehnten Jahrhundert, Leipzig 1903, S.196ff; G.Probszt, Friedrich von Amerling. Der Altmeister der Wiener Porträtmalerei, Zürich/Leipzig/Wien 1927; Nachschlagewerke: Thieme-Becker, Müller-Singer, Boetticher, Bénézit, Busse Nr.01351