Eugen von Blaas 1843 Albano Laziale bei Rom-1931 Venedig

Eugen von Blaas entstammt der bedeutenden österreichischen Maler-Familie der Ritter von Blaas. Eugen, 1843 in Albano Laziale bei Rom geboren, war der ältere Sohn von Karl von Blaas (1815-1894), der sich als Historienmaler einen großen Namen gemacht hatte und Professuren an der Wiener Akademie sowie an der Akademie in Venedig hielt. Julius von Blaas (1845-1922), seineszeichens bekannter Pferdemaler, war der jüngere Bruder von Eugen von Blaas. Eugen, dessen künstlerischer Schwerpunkt in der Genremalerei lag, erhielt zunächst Unterricht von seinem Vater, später studierte er an den Akademien in Venedig und Rom. Im Zuge seiner ausführlichen Studienreisen hielt er sich in Paris, in Belgien und Holland auf, bis er schließlich in Venedig seßhaft wurde. Hier war er in intensivem Kontakt mit Ludwig Passini, Leopold Carl Müller, Franz Ruben und August von Pettenkofen. Blaas unterrichtete in Venedig an der Akademie. 1867 wurde er Mitglied des Wiener Künstlerhauses, dessen Ausstellungen er von da an beschickte, und erhielt den Reichelpreis. 1881 wurde er mit der Erzherzog-Karl-Ludwig-Medaille in Gold ausgezeichnet, 1888 mit der Goldenen Staatsmedaille in Wien. Hauptthemen seiner Bilder sind die Bewohner Venedigs, Chioggias und Muranos und hier vor allem die weniger bemittelten Schichten der Bauern und Fischer. In prächtigem Kolorit und delikater Malweise schildert er die Romantik venezianischen Volkslebens. Eugen von Blaas, Vater des Porträtisten Giulio von Blaas (1888-1934), zeigte seine Werke regelmäßig in Wien sowie auf internationalen Ausstellungen in Berlin, München, Paris, Hamburg sowie in der Schweiz (1880).

Literatur
Thomas Wassibauer, Eugen von Blaas: Das Werk, Hildesheim 2005Nachschlagewerke: Friedrich von Boetticher, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts, Dresden 1891-1901, Band I.1., S.102ff; Thieme-Becker, Band IV, S. 77; Schmidt / Österreichisches Künstlerlexikon; Kunst des 19. Jahrhunderts, Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 19. Jahrhunderts, Österreichische Galerie Belvedere, Wien 1992, Band I., S. 95