Adolf Frohner 1934 Groß-Inzersdorf-2007 Wien

Als Maler zunächst autodidaktisch tätig; Gasthörer an der Akademie der bildenden Künste in Wien beim "Abendakt" von Herbert Boeckl. 1961 erhält Frohner ein UNESCO-Stipendium, das ihm einen Parisaufenthalt ermöglicht. Dort begegnet er den "Nouveau realistes" um Pierre Restany. 1962 begründet er zusammen mit Hermann Nitsch und Otto Muehl mit dem Manifest "Blutorgel" den "Wiener Aktionismus", kehrt aber kurz danach den Aktionskünstlern den Rücken, da er nicht coram publico arbeiten will. 1963 hält er sich für einen Monat im Atelier von Daniel Spoerri auf. 1972 Austritt aus der Wiener Secession, Professur an der Hochschule für angewandte Kunst, Wien. Seine Bildthemen sind insbesondere dem Akt und der Figur verpflichtet. Materialerfahrung (Erinnerung an die Zedlitzgasse, 1963) und Erforschung des Raumes sind dabei wichtige Elemente, aber auch Leidenschaften, Sexualität (Transvestitentanz, 1968) und Tod (Das Leben, der Tod, Ich oder Sokrates, 1980/81). Lebte und arbeitete hauptsächlich in Wien und in Niederösterreich.

Literatur
Peter E. Allmayer-Beck/Stefan Sares (Hrsg.), Frohner, Malerei oder die gebrochene Leiter, Wien 1993; Malerei in Österreich. 1945-1995. Die Sammlung Essl, München 1996, S. 259; W. Schmid (Hrsg.), Geschichte der bildenden Kunst in Österreich, 20. Jhd., Bd. 6, 2002, S. 573; Dieter Ronte, Elisabeth Voggeneder (Hg.), "Adolf Frohner Malerei, Werkverzeichnis Band 2", Bielefeld/Berlin/Krems 2017