Oswald Oberhuber 1931 Meran/Südtirol-2020 Wien

Der österreichische Maler, Bildhauer und Grafiker Oswald Oberhuber wurde 1931 in Südtirol geboren und lernte von 1945 bis 1949 Bildhauerei an der Bundesgewerbeschule in Innsbruck. Darauf folgte ein Studium an der Akademie in Wien bei Fritz Wotruba und später in Stuttgart bei Willi Baumeister. Als etablierter Kunstkenner beriet er 1964/65 die Galerie nächst St. Stephan, die er bis 1978 leitete. Beeinflusst vom Surrealismus griff Oberhuber in seinen anfänglichen Werken häufig organoiden Formen aus Gips und Ton auf. Inhalte wurden negiert und die Auflösung der Form propagiert. Zwischen 1954 und 1957 erfolgte die Abkehr vom Informel und Hinwendung zur gegenständlichen Figurenmalerei. Ab den 1960er Jahren begann Oberhuber in unterschiedlichen künstlerischen Richtungen zu arbeiten, wie beispielswiese Selbstporträts, Zahnbilder-Serie, Fotobilder, Environments, Textbilder, Collagen, Zeichnungen und Graphiken bis hin zu Möbelentwürfen. Auch journalistische Tätigkeiten begleiten das Schaffen des Künstlers, so war Oberhuber zwischen 1964 und 1968 Redakteur der Zeitschrift "BAU", gemeinsam mit Hans Hollein, Walter Pichler und Gustav Peichl. 1968 gründete er seine eigene Zeitung "Oberhuber-Zeitung". 1971 erfolgte gemeinsam mit Kristian Sotriffer die Publikation "Beispiele - Österreichische Kunst von heute". In den Folgejahren nahm er an mehreren Ausstellungen im In- und Ausland teil, unter anderem 1972 als österreichischer Vertreter der Biennale von Venedig. 1973 wurde Oberhuber zum Professor an die Hochschule für angewandte Kunst in Wien berufen, der er bis zu seiner Emeritierung 1998 angehörte. Von 1979 bis 1987 und von 1991 bis 1995 leitete er als Rektor die Hochschule.

Literatur
Oswald Oberhuber. Informelle Plastik 1949-1954, Innsbruck 1979; Ausstellungskatalog, P. Weiermair (Hrsg.), Oswald Oberhuber. Arbeiten auf Papier 1947-1986, Kunstverein Frankfurt/Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, Frankfurt a.M. 1986; Ausstellungskatalog, Oswald Oberhuber. Möbelskulpturen, Neue Galerie am Steiermärkischen Landesmuseum Joanneum, Graz 1995; S. Christl, Informel und informelle Tendenzen in der Plastik in Österreich von 1945 bis 1965 (Dipl.Arb.), Wien 1999, S. 54-60; Ausstellungskatalog: Oswald Oberhuber [Retrospektive], Österreichische Galerie Belvedere, Wien 2016