Friedrich Gauermann 1807 Miesenbach-1862 Wien

Friedrich Gauermann, Sohn des Steinhauers und späteren Malers Jakob Gauermann, besuchte von 1824 bis 1827 die Klasse für 'Landschaftliches Elementarzeichnen' unter Josef Mössmer an der Wiener Akademie. Seine Kollegen waren unter anderen sein älterer Bruder Carl, Josef Höger, Wilhelm Pollak, Gustav Reinhold, Johann Fischbach Josef Feid und Anton Hansch. Mit einigen von ihnen unternahm Gauermann Studienreisen in die Alpen. Das Salzkammergut, Dresden, München, Salzburg, später Venedig, Mailand und Tirol waren die Reisestationen. Nicht nur zu seinen Studienkollegen, auch zu einer Reihe anderer Maler und Dichter, so etwa zu Ferdinand Raimund und Johann Nestroy, hatte er Kontakt. Er studierte die alten Meister, wie beispielsweise Paulus Potter und Jakob van Ruysdael. Wichtig war für den Künstler aber immer das Studium nach der Natur. 1836 wurde er Mitglied der Akademie. Friedrich Gauermann schuf bäuerliche Genreszenen, vor allem aber auch Tier- und Jagddarstellungen, die Gauermanns Virtuosität im genauen Erfassen des Gesehenen zeigen und zum anderen die Größe und Ordnung der Schöpfung zu dokumentieren wissen. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er hauptsächlich auf seinem Hof in Miesenbach, wo er sich - für Studienzwecke - Wildtiere hielt.

Literatur
Rupert Feuchtmüller, Friedrich Gauermann. 1807 - 1862. Der Tier- und Landschaftsmaler des österreichischen Biedermeier, Wien 1962; Rupert Feuchtmüller, Friedrich Gauermann, Rosenheim 1987; Gerbert Frodl, Wiener Malerei der Biedermeierzeit, Rosenheim 1987, S. 249f; Wolfgang Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, Wien-München, 2001; Nachschlagewerke: Wurzbach, Thieme-Becker, Boetticher, Bénézit, Müller-Singer, Busse Nr. 29473