Der Großteil des künstlerischen Nachlass wird im Schlossmuseum Linz aufbewahrt, wo 2023 die große Personale "Helmuth Gsöllpointner. Stahlstadt" stattgefunden hatte. Kunsthandel Giese und Schweiger steht seit der Ausstellung "Helmuth Gsöllpointner. Variable Objekte und Stabräume" (2024) in direktem Kontakt mit der Familie des Künstlers und hat ausgewählte Werke im Programm.
Die Arbeiten des österreichischen Plastikers, Objektkünstlers und Designers Helmuth Gsöllpointner (1933-2025) haben sich immer außerhalb etablierter Normen bewegt. Die Erweiterung des Begriffs „Skulptur“ gelang ihm bereits Ende der 1960er Jahre mit der Gestaltung einer begehbaren Skulptur („Die Begehbare“) im Sinne der Aufhebung klassischer Größenverhältnisse. Später sind es „Variable Objekte“ („Expansionsplastik“), die ebenso ernsthaft wie spielerisch den Gedanken einer künstlerisch festgelegten Form unterlaufen und die raumdefinierende Kraft von Skulptur bewusst machen.
"Kunst als raumzeitliche Entfaltung einer inneren Ordnung, Bildhauerei als Dynamisierung eines statischen Prinzips und experimentelle Erweiterung des Horizonts. Gestaltung als Durchdringung der abstrakten, geometrischen Form und Teleskopie als Wahrnehmung einer anderen Dimension.“ (Angela Stief, in: "Gsöllpointner. Universeller Gestalter", Hg. Thomas Redl und Kunstuniversität Linz, Salzburg, 2019, S.21 ff.)
“Kunstgeschichtlich ist Gsöllpointner mit seinem auf geometrische Grundformen reduzierten abstrakten Formenvokabular der klassischen Moderne zuzuordnen. Die Bezugslinie führt zurück zu den Anfängen der Moderne und hier im Besonderen zu den russischen Konstruktivisten mit ihren radikalen Neuerungen. Gsöllpointner nimmt jedoch mit der Entwicklung und Ausformulierung der variablen Expansions- oder Teleskop-Plastik eine völlig eigenständige und autonome Position innerhalb der Kunst des 20. Jahrhunderts ein – dies gilt national wie international.” (Thomas Redl, in: "Gsöllpointner. Universeller Gestalter", Hg. Thomas Redl und Kunstuniversität Linz, Salzburg, 2019, S. 17 ff.)